Erlebnis beim Amtsgericht Memmingen

Die Mitglieder unseres Vereins sind meist Betroffene sowie Familienangehörige von Betroffenen.

Es gibt aber auch einige unter uns, die aufs äußerste entsetzt sind, ohne selbst betroffen zu sein. Entsetzt über die Vorgänge am Maristenkolleg zwischen 1987 und 2007, und entsetzt über das Verhalten des Ordens der Maristen-Schulbrüder nach der Entfernung des Täters. Mehr dazu in unserer Presseschau.

Die Empörung von diesen, die selbst ihre Kinder auf dem Maristenkolleg hatten, und die stets Hochachtung und Respekt vor dem Maristenkolleg hatten, ist verständlich: An die zwei Jahrzehnte ist vor den Augen und vor den Ohren der großen Schule mit all ihren Lehrkräften und all ihren „Maristischen Werten“ Kindern und Jugendlichen Schreckliches angetan worden. Und als der Internatsleiter in 2007 sang- und klanglos über Nacht abserviert wurde, gab es nichts als Schweigen und Lügen.

Die folgende Stimme beschreibt einen Eindruck aus dem Strafprozess am Amtsgericht Memmingen von einem Beobachter aus der Gesellschaft:

„Als unbeteiligter Zuhörer bei der Gerichtsverhandlung im Januar 2023 war ich echt bestürzt, als beim Warten zum Aufsperren des Gerichtssaales sich die langjährige Lehrerin und Missbrauchsbeauftragte vom Maristenkolleg mit großer Herzlichkeit und einer kurzen Umarmung, Herrn I. wie einen guten Freund begrüßt hat. Dies, obwohl er schon in zwei vorherigen Prozessen rechtskräftig verurteilt wurde.“